ST. MARIENKIRCHE IN DER FREIHEIT

Vorläufer: erste Gottesdienste wohl in der Burgkapelle, 1373 in der Freiheit Bau der Kirche Hl. Fabian und Sebastian. 1560 wurde Graf Jobst und damit Gemen (bis auf eine Familie) lutherisch, 1635 mit dem Haus Limburg-Styrum wieder katholisch. Gräfin Charlotte Amalie stiftete 1705 den Bau der Marienkirche, ihr Sohn Otto Ernst stiftete 1719 das Franziskanerkloster, in dem von 1915 bis 1994 Schwestern von der Göttlichen Vorsehung lebten und wirkten.

Die Marienkirche wurde 1705 – 1708 als Kapelle erbaut, 1719 kamen die Franziskaner nach Gemen und erweiterten die Kirche, die 1728 geweiht wurde. 1730 Vollendung der Sakristei, 1752 des Klosters, 1756 Erweiterung der Kirche. 1812 wurde das Kloster aufgehoben, die Gläubigen wurden zunächst noch durch einen verbliebenen Pater betreut, ab 1826 durch Priester von St. Remigius Borken. 1845 wieder von eigenem Pfarrverwalter betreut, seit 1892 eigene Pfarrei (Aloys Winkler).

Die Marienkirche ist ein Backsteinbau mit Gliederungen aus Baumberger Sandstein mit einem hölzernen Tonnengewölbe. Die Giebelfront zeigt unten links die Figur des Hl. Antonius, rechts den Hl. Johannes Nepomuk, über der Tür die Figur der unbefleckt empfangenen Gottesmutter Maria, so auch der Name der Kirche.

Zwischen dem 2. und 3. Fenster ist noch eine Baunaht zu erkennen, die die erste Kapelle von der Erweiterung unterscheidet. Innen findet sich eine barocke Ausstattung aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts mit Hochaltar und zwei Seitenaltären sowie einem historischen Chorgestühl und der Kanzel mit Hl. Antonius auf dem Schalldeckel aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Taufstein von 1725. An den Längswänden vier Figuren: Hll. Petrus, Paulus, Josef und Johannes Nepumuk auf Konsolen mit den Anfangsbuchstaben der Stifter.

In der Sakristei von 1730 historische Schränke und Gegenstände wie z. B. einen Gießkessel aus Bronze mit gotischen Buchstaben (Minuskeln): Ave Regina caelorum mater regis angelorum, eine Sonnenmonstranz Ende 18. Jh. Sowie Messkelch gleiche Zeit.

Text: Hubert Gehling nach Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen (Kreis Borken)